Ostseebad Zempin auf der Insel Usedom
Zempin ist nicht nur das kleinste Seebad auf Usedom - es liegt auch an der schmalsten Stelle der Insel. Mit seinen wenigen Häusern ist Zempin ruhig und beschaulich und ein Geheimtipp für alle, die dem Trubel belebterer Seebäder aus dem Weg gehen wollen. Doch es ist gerade seine wunderschöne Lage mit dem schönen Badestrand, was Zempin so reizvoll macht. Die Landbrücke ist bei diesem Seebad so schmal, dass selbst dieser kleine Ort von sich behaupten kann er erstrecke sich vom Achterwasser bis zur Außenküste der Insel Usedom, die natürlich durch die Ostsee gebildet wird.
Angeblich bereits seit der Jungsteinzeit als Fischerdorf besiedelt, fand der Ort 1571 namentlich als "Sempin" die erste urkundliche Erwähnung in der von Pommernherzog Ernst Ludwig erlassenen Wasserverordnung. Zempin lag ursprünglich nur dem Achterwasser zugewandt, streckte sich jedoch mit Aufkommen des Bädertourismus immer mehr zur Ostsee hin aus. Eine 1911 erschlossene Anbindung an das Schienennetz, brachte dem Dorf Touristen, die u. a. in dem 1895 errichteten Strandhotel, das seit der Wende den Namen "Meeresblick" trägt, nächtigen konnten. Auch eine Seebrücke wurde erbaut, die jedoch von Eis und Stürmen gebeutelt, nach dem Zweiten Weltkrieg wieder zerfiel. Doch erst 1996 und somit gut 100 Jahre nach der Errichtung des ersten Hotels in Zempin wird der Ort offiziell als Seebad anerkannt und gehört seit 2005 mit Koserow, Loddin und Ückeritz zu den sogenannten Bernsteinbädern.
Im Gegensatz zu seinem Nachbarn Zinnowitz blieb der Tourismus in Zempin bis heute eher überschaubar. Doch wer nicht nach einem turbulenten Nachtleben sucht und von einem kulturellen Highlight zum nächsten jagen möchte, dem bietet Zempin die Möglichkeit von der Hektik des Alltags abzuschalten. Die Besucher finden auf den vielen schönen Spazierwegen durch den Wald oder entlang der Strandpromenade sowie dem Naturlehrpfad Erholung. Wer es sportlicher mag, für den sind die Radwege durch den herrlichen Küstenwald genau das Richtige, aber auch Seglern, Surfern und Anglern eröffnet das mehr als reichlich vorhandene Element Wasser Raum für Aktivitäten.
Wie in allen Ostseebädern auf der Insel Usedom sind natürlich auch in Zempin FKK-Anhänger gerne gesehen. Der Strandabschnitt zwischen Koserow und Zempin ist der bekannteste FKK-Bereich auf Usedom. Sogar Camper können hier der Freikörperkultur nachgehen. Der Campingplatz und Freizeitpark "Am Dünengelände" liegt direkt am Strand und bietet jede Menge Sport- und Spielmöglichkeiten, auch für die Kleinsten.
Hübsch anzusehen sind in Zempin die ehemaligen Fischerkaten mit ihren Rohrdächern. Auch die alten Salzhütten, die etwas versteckt zwischen den Sanddünen liegen und in denen einst das Salz zum Haltbarmachen des Herings gelagert wurde, bilden einen malerischen Blickfang.
Einen ähnlichen Eindruck von Zempin mussten wohl auch die Künstlerin Rose Kühn, eine Schülerin von Otto Niemeyer-Holstein, sowie der Maler Hugo Scheele vom Dorf gewonnen haben, als sie sich hier niederließen und Zempin und Umgebung zur Inspirationsquelle für ihre Arbeiten erklärten. Auch in der nahen Hexenheide auf der Straße nach Zinnowitz findet sich ein ehemaliges Künstlerdomizil. Das Atelier des 2002 verstorbenen Künstlers Kurt-Heinz Sieger wird heute als Ferienwohnung vermietet, in der die Urlauber vorhandene Malutensilien wie Staffeleien und Keilrahmen für eigene Arbeiten nutzen können.
Auch das in Richtung Koserow an der wirklich schmalsten Stelle der Insel errichtete Denkmal, das an die verheerenden Sturmfluten von 1872 und 1874 erinnert, ist durchaus sehenswert. Hier verschaffte sich das Meer mehrmals einen Durchbruch, was stets katastrophale Folge hatte. Dennoch errichtete der Maler Otto Niemeyer-Holstein im benachbarten Lüttenort während der 1930er Jahre sein Haus. Das darin eingerichtete Atelier ist heute ein Museum mit einem idyllischen Garten.
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