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Peenemünde auf der Insel Usedom

Peenemünde liegt an der Nordspitze der Ostsee-Insel Usedom und gehört zum Amt Usedom-Nord mit Sitz im Ostseebad Zinnowitz. 1282 erstmals urkundlich erwähnt, spielte es eine entscheidende Rolle im 30-jährigen Krieg. 1630 landete Schwedenkönig Gustav II Adolf hier, um mit 10.000 Soldaten die Protestantische Liga zu unterstützen. Bis 1637 blieb Pommern unter schwedischer Herrschaft. Peenemünde war damals Fischerort und gehörte bis 1835 als sogenanntes Kämmereidorf zur Stadt Wolgast. Um 1900 kam der wirtschaftliche Aufschwung mit den Dampfern auf der Linie Stettin-Rügen. Seit 1936 steht der Name Peenemünde für Forschungen der deutschen Luftwaffe in der dortigen Heeresversuchsanstalt. Im damals modernsten Technologiezentrum der Welt entwickelte das Team um Wernher von Braun die Rakete A 4, die später unter dem Namen V2 bekannt wurde. Die Ruinen der Anlage und das Kraftwerk wurden als Industriedenkmal erhalten. Die ausgestellten Objekte dokumentieren die technischen Meisterleistungen der Raketenforscher, denen 1942 der erste Raketenstart ins Weltall gelang. Damit war der Grundstein gelegt für die Entwicklung des ersten Satelliten bis hin zur bemannten Raumfahrt mit Mondlandung.

Die Dokumentation im HTI - Historisch-Technisches Informationszentrum - beleuchtet jedoch auch die Schattenseiten der todbringenden NS-Rüstungsmaschinerie, die in den Heeresversuchsanstalten Häftlinge, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter einsetzte. Ein weiterer Ausstellungsschwerpunkt widmet sich dem Wettrüsten zur Zeit des Kalten Krieges. Bis 1952 war Peenemünde sowjetischer Marine- und Luftwaffenstützpunkt und anschließend bis zum Jahr 1990 Militärstützpunkt der NVA. Heute stellt sich der Ort seiner Geschichte und der Verantwortung für die Zukunft. So dient das Informationszentrum als internationale Begegnungs- und Kulturstätte für Frieden und Völkerverständigung.

Zwar erinnert im Spielzeugmuseum in der Museumsstraße 14 so manches Ausstellungsstück ebenfalls an die militärisch geprägte Vergangenheit Peenemündes, dennoch erlebt man hier einen unbeschwerten Ausflug in die Fantasie- und Märchenwelten vergangener Generationen anhand von Spielsachen aus drei Jahrhunderten.
Ein paar Meter weiter lädt die Phänomenta als Ausstellung der besonderen Art große und kleine Besucher zum Mitmachen bei spannenden wissenschaftlichen Experimenten ein. Unter anderem werden hier optische Täuschungen und verblüffende physikalische Phänomene präsentiert. Wer sich für U-Boote interessiert, ist im Maritim-Museum Juliett U-461 am Haupthafen an der richtigen Adresse. Gleich nebenan wird es Freitag- und Samstagabend richtig abenteuerlich beim Piratenspektakel auf dem 125 Jahre alten 3-Mast-Großsegler VIDAR. Ganz Peenemünde ist ein Museumsdorf, und wer von dem vielfältigen Angebot müde geworden ist, kann im Bettenmuseum am Hafen in Karlshagen in ein altehrwürdiges Nachtgewand schlüpfen, bevor er die historischen Exponate zum Thema Schlaf bestaunt.