Mellenthiner Heide auf Usedom
Die Mellenthiner Heide liegt südlich der gleichnamigen Gemeinde, gehört zum Naturpark Usedom und erstreckt sich bis zum Stettiner Haff. Der Name darf nicht wörtlich genommen werden. Es handelt sich keineswegs um eine Heidelandschaft sondern um Kiefern- und Tannenwälder. Diese bilden gemeinsam mit dem angrenzenden Usedomer Stadtforst und den Suckower Tannen die größte Waldfläche der Ostseeinsel. In deren Zentrum bauten die Nationalsozialisten ein Munitionslager, dessen Bunker nach Kriegsende gesprengt wurden. Doch wegen der Munitionsüberreste blieb das Kerngebiet, in dem bis heute eine Firma für Munitionszerlegung betrieben wird, für die Öffentlichkeit gesperrt.
Außerhalb dieser Sperrzone verläuft ein weitläufiges Netz von Rad- und Wanderwegen. Aus oben genannten Sicherheitsgründen sollte man diese nach Möglichkeit nicht verlassen. Die unfreiwillige Abgeschiedenheit des Gebietes hat jedoch auch seine positiven Seiten, so konnte sich hier ein ungestörtes Biotop für die Tierwelt entwickeln. So findet man hier noch den anderswo äußerst selten gewordenen Seeadler. Und seit Juli 2004 leben Wisente im Reservat bei Prätenow am Stettiner Haff.
Mellenthin befindet sich etwa 5 Kilometer südlich des Balmer Sees am Nordrand der Mellenthiner Heide. Erstmals erwähnt wurde es in einer Urkunde vom 15. März 1270 als Mildotitz. Heute hat das Dorf rund 260 Einwohner und bildet zusammen mit dem Ortsteil Dewichow und dem Nachbarort Morgenitz die Gesamtgemeinde Mellenthin. Das Wasserschloss im Renaissancestil stammt aus dem Jahr 1577 und ist seit 2001 in Privatbesitz. Nach der Renovierung wurde im ehemaligen Gutshof ein Restaurant mit Café eröffnet. Dort kann man an mittelalterlichen Ritterbuffets teilnehmen und die Räumlichkeiten im Obergeschoss für Festlichkeiten mieten. Der Westflügel der historischen Anlage wurde zum derzeit einzigen Schlosshotel auf Usedom ausgebaut. Die benachbarte Backsteinkirche mit ihrem mittelalterlichen Kreuzrippengewölbe zählt zu den schönsten Dorfkirchen auf Usedom. Sehenswert ist auch der slawische Ringwall im Eichenwald des knapp zwei Kilometer entfernten Naturschutzgebietes Mellenthiner Os.
Dewichow liegt 5 Kilometer entfernt von Mellenthin am Krienker See, einem Ausläufer des Achterwassers. Erstmals urkundlich verzeichnet wurde es 1319 als Diwachow. Anfang des 19. Jahrhunderts entstand auf dem ehemaligen Rittergut ein Gutshof, um den sich heute eine Reihe von Ferienwohnungen gruppiert. Reizvoll ist der Urlaub in dem 80-Seelen-Dorf vor allem für Naturfreunde, die zum Naturschutzgebiet der Halbinsel Cosim am Balmer See wandern oder den nahen Schmollensee erkunden möchten.
2005 wurde Morgenitz mit seinen etwa 50 Einwohnern ein Ortsteil der Gemeinde Mellenthin. Die erste Besiedlung reicht bis in die Steinzeit um 4500 vor Christus zurück, was prähistorische Grabfunde dokumentieren. Jünger sind die Mahlsteine aus der Bronzezeit, die man auf dem Kirchhof besichtigen kann. Urkundlich dokumentiert ist der Ort unter seinem slawischen Namen Murignevitz erstmals 1270, als das Dorf in den Besitz des Klosters Grobe kam, dessen Sitz 1309 nach Pudagla verlegt wurde. Von der 1318 gebauten Kapelle ist heute leider nichts mehr erhalten. Die jetzige Backsteinkirche stammt aus der Zeit um 1500. Beeindruckend sind der Westgiebel und der große Hünengrabstein auf dem Vorplatz. Unweit der Kirche befindet sich eine reetgedeckte Keramikwerkstatt. Deren Inhaber veranstalten jeden Sommer Ende Juli einen großen Töpfermarkt, der mittlerweile Besucher aus ganz Deutschland anzieht.
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