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Hansestadt Wolgast - Tor zur Insel Usedom

Die Hansestadt Wolgast liegt am westlichen Ufer des Peenestroms, der die Insel Usedom vom Festland trennt. Als Tor zur Insel Usedom verfügt Wolgast über eine gewaltige Klappbrücke, über die nicht nur in den Sommermonaten die endlosen Autokarawanen der Urlauber rollen, sondern über welche auch die einzige Zugverbindung vom Festland auf die Insel führt.

Bereits im 7. Jahrhundert befand sich in der Gegend um Wolgast eine begehrte und stark umkämpfte Zollstation, die den Handel auf dem Zufahrtsstrom zur Oder kontrollierte. Urkundlich erstmals im Jahr 1123 erwähnt, bedeutet der slawische Name etwa soviel wie "einen besseren Freund besitzen". 1282 erhielt Wolgast das Lübische Stadtrecht durch Herzog Bogislaw IV. und wurde für einige Zeit Mitglied im mächtigen Bund der Hanse. Während des Dreißigjährigen Krieges geplündert und verwüstet, erlebte die Stadt am 27. März 1713 ihren schwärzesten Tag, als sie auf Befehl des russischen Zaren während des Nordischen Krieges fast vollständig niedergebrannt wurde. Auf Grund dessen ist die Bauweise der Häuser vor allem vom Stil des Barock geprägt. Als Getreidehafen und Handelsplatz erlebte Wolgast Ende des 18. Jahrhunderts eine Blütezeit, die jedoch endete, als neue Dampfschiffe im darauffolgenden Jahrhundert die größeren Nachbarhäfen anliefen.

Heute gehört die Hafenstraße zu den Sehenswürdigkeiten Wolgasts, die einen Besuch lohnen. Neben dem Wolgaster Museumshafen, einem der größten Speichergebäude der Ostseeküste, in dem sich u. a. eine Schautakelei befindet, liegt hier das knapp 38 Meter lange Dampfschiff Strahlsund vertäut an der Mole. Es ist das älteste Originalfahrzeug seiner Art, das vor etwa 120 Jahren vom Stapel lief. Bis zu 1990 Waggons, Personen und Güter konnte es auf dem Wasserweg befördern.

Das Runge-Museum, welches sich nur wenige Gehminuten vom Hafen entfernt befindet, gedenkt dem nach Casper David Friedrich berühmtesten Maler der Romantik Philip Otto Runge. Obwohl Wolgast kein einziges Originalgemälde besitzt, hat man im Geburtshaus des Künstlers eine einzigartige Ausstellung geschaffen, die nicht nur allerhand Reproduktionen zeigt, sondern auch einen interessanten Überblick über das Leben des Malers gibt. Zudem präsentiert man mittels einer multimedialen Installation die Rungesche Farbenlehre, auf der fast alle modernen Farbenlehren gründen.

Die reizvolle Altstadt mit ihren mittelalterlich verwinkelten Gassen verführt die Besucher zu einem Spaziergang, bei dem es einiges zu entdecken gibt. Mitten auf dem Marktplatz erhebt sich das Wolgaster Rathaus mit seinen geschweiften Giebeln. Nach dem großen Stadtbrand wurde es 1724 neu errichtet und zeigt heute Stilelemente der Gotik, des Barocks sowie der Renaissance. Blicke auf sich zieht allerdings auch die nahe des Rathauses befindliche Kaffeemühle. Das im Jahre 1674 erbaute, älteste Profangebäude der Stadt verdankt seinen Namen der äußeren Erscheinung. Heute beherbergt der markante Bau das Stadtgeschichtliche Museum.
Sehenswert ist auch die St.-Petri-Kirche, in der die Familiengruft des pommerschen Herzoghauses untergebracht ist. Der Kirchturm mit seinen 184 Stufen belohnt die Besucher nach dem Aufstieg mit einem fantastischen Ausblick.